Der Blick von oben

Zu sechst - dem Virus mit Abstand Respekt zollend -  geht es von Beuron über die historische Holzbrücke auf die Fridinger  Fluss-Seite, 3,7 km weiter „ rauf" zum Knopfmacherfelsen -  der Aufstieg zum Gipfel führt durch bunte Laubwälder. Wahrscheinlich haben wir heute  den buntesten Herbsttag in diesem Jahr an der Donau erwischt? Man vergißt sogar das Schnaufen beim Aufstieg vor Staunen über das Farbenspektakel! Der Felsen mit seinen einzigartigen Aussichtspunkten  über das Flusstal ist ein beliebtes Wanderziel. Knopfmacher? Da war doch was! Auf einer Tafel wird berichtet, dass 1823 ein gewisser Herr Martin Fideles, Knopfmacher von Beruf, mit seinem Pferd abends kurz vor Einbruch der Dämmerung auf die bewaldete Höhe kam und  sich von einem  "Hardtfräulein“ an den Rand des Felsens  führen ließ. War es die Aussicht über das abendliche Tal oder Charme und Verführungskünste jener Maid? - Die Tafel schweigt diskret dazu,  Roß und Reiter stürzten ab, was blieb, ist eine Berufsbezeichnung, die an dem armen Felsen als Namen kleben blieb. Also eine Legende. 

 Unser Weg führt uns sechs Konstanzer Wanderer  weiter oben auf der Höhe in Richtung Otterntäle durch eine stille, weite Wiesenlandschaft  an einem Wald entlang unter einem blauem Himmel mit schneeweißen Wolken.

Blauer Himmel, weiße Wolken, bunte Blätter  - weiter geht es auf Waldwegen runter ins Tal zum Gasthof  Jägerhaus. Da gibt es keine Brücke über die Donau aber eine Furt aus dicken Steinquadern zur Flußüberquerung. Ein kleiner Hund zeigt uns und seinem Frauchen, wie man am besten rüberkommt. Es ist ganz einfach: Man muß bloss wollen und wird mit einem tollen Blick in die Höhe zu Schloss Bronnen belohnt, das sogar mal zum Kloster Reichenau gehört haben soll, behauptet wieder eine Tafel am Wegrand. 

Leise strömt das Wasser der manchmal blauen, dann wieder dunklen Donau neben uns in Richtung Kloster Beuron zurück. 

Fotograf und Texter .....Giselher Sommer

oben auf dem Knopfmacherfelsen der Wald im herbstlichen Farbenrausch
grüne Wiesen, blauer Himmel, weiße Wolken, das Salz in der Suppe des herbstlichen Farbenwunders hoch über der Donau
nicht nur der Wald ist bunt, auch Karl, Monika, Mei-wha, Wolfgang und Margret präsentieren sich herbstlich bunt