Durch die Ravennaschlucht

am 27.07.2024 mit Monika Rudnick und Wolfgang Schielke

Am 27.7. 24 konnte die Wanderung durch die Ravennaschlucht endlich stattfinden, nachdem sie mehrfach wegen schlechtem Wetter abgesagt werden musste. Bei bedecktem Himmel starteten wir am Kurhaus in Hinterzarten und freuten uns darüber, der Hitze am Bodensee entkommen zu sein.

Der „Heimatpfad Hochschwarzwald“ führte uns zunächst dem Rotbach entlang durch das „Löffeltal“ hinunter zum Höllental. Bald wurde das Tal enger, der Bach rauschte, die Luft war angenehm kühl und so konnten wir uns in Ruhe Monikas Bericht über die Löffelschmieden anhören, die hier im 18. und 19.Jahrhundert standen. Das Wasser des Rotbachs trieb die Fallhämmer der Schmiede an, die Löffel wurden aus Eisen hergestellt und danach verzinnt.

Das Wasser des Bachs wurde auch für den Antrieb der Klingenhofsäge verwendet, die wir bald am Wegesrand entdeckten. Unter dem restaurierten Dach konnte man ein Sägegatter erkennen, das früher vom Mühlrad hinter dem Haus in Bewegung gesetzt wurde und schon in alter Zeit quasi automatisch Bäume zu Brettern sägte. Die etwas modernere Version, die „Hochgangsäge“ konnten wir etwas weiter unten bewundern.

Schnell eilten wir hinunter zum Hofgut Sternen, um das 11 Uhr-Glockenspiel zu hören. Zur Melodie „Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal“ bewegen sich Figuren im Kreis. Ein sehenswertes Spektakel.

Das Hofgut Sternen war und ist noch heute ein attraktiver Punkt an der Höllentalstraße von Freiburg hinauf nach Titisee. Touristen finden hier Kuckucksuhren, Erzeugnisse einer Glasbläserei und anderen Schnickschnack. Aber auch die historische Bedeutung dieses Ortes wird sichtbar. Am „Zollhaus“ wurde abkassiert, wenn man mit seinem Pferdekarren die alte Steige benutzen wollte. Im „alten Wirtshaus“ übernachteten Rossknechte und Straßenarbeiter. Werkstätten für Sattler, Hufschmiede und Seiler sind entstanden. Eine historische Seilerei  und Mühlen sind zu besichtigen, außerdem eine Kapelle aus dem 12.Jahrhundert.  Aber wir wollten nicht dieses „Freilichtmuseum“ besichtigen.

Kuckucksuhr mit Tanzgruppe am Hofgut Sternen

Unser Ziel war die Ravennaschlucht. Zunächst durchquerten wir den Viadukt der Höllentalbahn , einer knapp 40 Meter hohen Eisenbahnbrücke. Dann begann das schmale und steile Seitental des Höllentals, durch das sich der wilde Bach Ravenna über viele Kaskaden und Wasserfälle seinen Weg bahnt. 

Gruppe in der Ravennaschlucht
Gruppe in der Ravennaschlucht
Wasserfall in der Ravennaschlucht

Die beiden größten sind der Große Ravenna-Fall mit 16 und der kleine Ravenna-Fall mit 6 Metern Fallhöhe. An vielen Stellen ist das Tal von hohen Felswänden umgeben, die ihm seinen außergewöhnlichen Reiz verleihen.  Mit bemoosten Bäumen, den überwachsenen Steinen  und dem wild herab rauschenden Wasser hat die Schlucht einen ganz besonderen Charme. Teils über Holzstege, schmale Brücken, und Felsgalerien stiegen wir hinauf und machten immer wieder Pause, um diese einmalige Naturschönheit zu bewundern.

 

Der „Heimatpfad“ führte uns zurück nach Hinterzarten und durch das Hinterzartener Hochmoor.

Über die Entstehungsgeschichte und  Vielfalt an Tieren und Pflanzen dieses größten Moorgebiets im Südschwarzwald informieren mehrere Infotafeln. Am Rand des Weges stehen ca. 4 Meter hohe Holzskulpturen als “Moorwächter“, zum Beispiel die “Abnoba”, die keltische Göttin der Quellen.  Die erste der Skulpturen  hat nichts mit der keltischen Mythologie zu tun. Der “Knabe im Moor” ist inspiriert von dem gleichnamigen Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff und wurde von dem uns wohl bekannten Wanderführer Klaus Gülker auf sehr witzige Art und Weise umgedichtet.

Abnoba - Keltische Göttin am Eingang des Hochmoores von Hinterzarten

Eine gemütliche Einkehr bildete den Abschluss der Wanderung.

Einkehr im Schwarzwaldhof

Ein großer Dank gebührt unserem Wanderführer Wolfgang Schielke und besonders auch Monika Rudnick, die uns mit interessanten Informationen versorgt hat.

Bericht: Beate Brock

Fotos: Wolfgang Schielke, Bärbel Zilz

Die Tour zum Nachwandern gibt es hier:

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