Bei frühlingshaftem Wetter starteten sieben topfitte Mitglieder des Ortsvereins die sportliche Rundwanderung vom Bahnhof Gengenbach aus. Der Weg führte zunächst durch die malerische Engelgasse mit ihren historischen Fachwerkhäusern, die nach dem Stadtbrand von 1689 wieder aufgebaut wurden. Danach ging es stetig himmelwärts: Über das Obere Tor stiegen wir die Treppen zum Bergle hinauf und genossen eine fantastische Aussicht bis fast zum Straßburger Münster.
Ein Höhepunkt der Tour war die Jakobuskapelle, eine Station des Kinzigtäler Jakobswegs von Loßburg nach Schutterwald. Besonders beeindruckend sind die sieben Gemälde von Ruth Schaumann aus dem Jahr 1953, die die Seligpreisungen aus der Bergpredigt darstellen. Für einen besonderen Moment sorgte Jürgen Zimmermann mit einer spontanen Gesangseinlage.
Sehenswert ist auch die Heilig-Grab-Kapelle, die an der Stelle eines früheren heidnischen Altars errichtet wurde, um das Andenken an das Götzentum zu tilgen. Weiter ging es über den Sagenweg Bergle zur Teufelskanzel, wo wir die Hufspuren des Teufels suchten. Der Genießerpfad führte uns auf einem historischen Grenzweg stetig bergauf zum Katzenstein. Nach den ersten 500 Höhenmetern gönnten wir uns dort eine wohlverdiente Mittagsrast. Die lange Bank war für unsere kleine Gruppe perfekt und bot eine herrliche Aussicht über Nordrach bis nach Zell am Harmersbach.
Nach dieser Verschnaufpause führte uns ein Zwischenabstieg hinauf zum Hochkopf (615 m), dem höchsten Punkt der Wanderung. Historisch interessant sind ab hier die noch sichtbaren Reste der barocken Schanzenlinie, die während des Pfälzischen Erbfolgekriegs gegen französische Einfälle errichtet wurde. Noch älter ist der keltische Kultplatz Heidenstein – eine der am besten erhaltenen megalithischen Kultstätten des Mittleren Schwarzwaldes. Wir ließen uns auf dem mit Moos bewachsenen Stein-„Sofa“ nieder, das um 500 v. Chr. ausschließlich keltischen Priestern vorbehalten war.
Im Hüttersbachtal legten wir eine willkommene Rast in „Müller’s Hüttle“ ein – einem liebevoll gestalteten Selbstbedienungsstopp mit Speisen und Getränken. Frisch gestärkt besichtigten wir auf dem Abtsberg die Portiunkulakapelle, die 1991 von der franziskanischen Gemeinschaft Spoleto auf einem „kleinen Flecken Land“ (Portiunkula) erbaut wurde. Anschließend stiegen wir durch die Weinberge nach Gengenbach ab. Dort blieb noch genügend Zeit, um sich auf dem Marktplatz einen wohlverdienten Eisbecher zu gönnen und die Tour entspannt ausklingen zu lassen.
Bericht: Walter Biselli
Fotos: Walter Biselli und Mandy Vielhauer
Die Tour zum Nachwandern gibt es hier:

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