Blindensee und Triberger Wasserfälle

am Sa 31.05.2025 mit Bärbel und Detlef Zilz

Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen stiegen eine frohgelaunte, „leichtbekleidete“ Truppe Wanderbegeisterter in den Regio bzw. Bus, um umweltfreundlich und bequem zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zu gelangen. Die Fahrt war kurzweilig und abwechslungsreich, denn nach vorausgegangenen Mairegentagen zeigte sich die Natur in ihrer vollsten Pracht: Auen, blühende Blumenwiesen, sattes Grün und bald auch gelbe Ginsterhecken und Lupinen säumten die Strecke, unterbrochen von zahlreichen Tunnels.

Wir starteten unsere Tour in  Schonach am Kurpark, wo uns Detlef auf gewohnt freundliche und informative Art den groben Tourenverlauf vorstellte. Der Luftkurort, 881 m hoch im mittleren Schwarzwald gelegen, ist u.a. bekannt für seinen Wintersport. Er hat schon einige Skiweltmeister und Olympiasieger  hervorgebracht. (G. Hettich, A. Herr, H. Jäckle). Den gepflegten, langgezogenen Ort mit typischen Schwarzwaldhäusern, meist blumengeschmückt und mit Sonnenkollektoren versehen, verließen wir bald und wanderten leicht ansteigend auf der gelben Raute in Richtung Wilhelmshöhe (Passhöhe 975m).

Hier trafen wir auf den Westweg (rote Raute). Dieser 285 m lange Fernwanderweg führt in Etappen von Pforzheim nach Basel. Durch lichtdurchfluteten Tannenwald mit unzähligen Heidelbeerbüschen, Farnen und frischgeschlagenem Tannenholz, wanderten wir in würziger Waldesluft in Richtung Blindensee. Weiß leuchtende Wollgrasfelder wechselten mit gelb leuchtenden Hahnenfußfeldern und herrlichen Ausblicken ins Tal.

Allmählich erreichten wir auf Bohlenstegen das 28 ha große Naturschutzgebiet Blindensee nahe der Wasserscheide von Gutach und Elz. Fachkundig erklärte uns auch hier Detlef interessante Details. Der kreisrunde Blindensee (umrundbar) ist ein Hochmoorsee, „Hochmoor“ nicht wegen seiner geografischen Höhe von 1005m. Der Begriff erklärt sich aus der Entwicklungsgeschichte. Hochmoore wachsen ganz allmählich in die Höhe, in einem Jahr gerade mal 1mm! also in einem Menschenleben kaum wahrnehmbar. Seinen Namen verdankt der Blindensee nicht seinem tiefblauen Wasser, sondern einem nahegelegenem „Blindenhof“, dessen Besitzer wohl völlig blind war. Nach so viel Unterrichtsstoff war jetzt eine Vesperpause an diesem ruhig gelegenen Natursee willkommen und Wasserspiegelungen, Libellen und Vogelgezwitscher erfreuten unser Dasein. Einzig das mächtige Windrad störte diese Idylle. Nach der Mittagsrast verließen wir gestärkt diesen schönen Ort.

Auf dem Premiumwanderweg Wasserweltensteig gingen wir weiter, immer leicht bergab durch Tannenwald mit bemoostem Unterholz, über Wurzelholz, an riesigen Heidelbeerbüschen und wuchtigen Findlingen vorbei, bis wir – nach nochmaligem kurzem Anstieg – schließlich auf die Gutach stießen, welche die Triberger Wasserfälle speist. Entlang der Gutach, in angenehm feuchter Luft, wurden die Tagestouristen immer zahlreicher, denn als höchstgelegener Wasserfall Deutschlands sind die Triberger Wasserfälle ein beliebtes Ausflugsziel. In 7 Fallstufen über Granitstein stürzt das Wasser 163m hinunter in den Talkessel von Triberg. Über querende Holzbrücken ließen ich beeindruckende Aufnahmen machen.

Mit einer wohlverdienten geselligen Einkehr in einer Eisdiele, passend zu den sommerlichen Temperaturen, ließen wir unsere beeindruckende, sehr abwechslungsreiche und perfekt vorbereitete Schwarzwaldtour durch Bärbel und Detlef, ausklingen. Ihnen sei Dank. Die Rückreise mit Bus und Bahn erfolgte mit kleiner Zugverspätung ab Triberg problemlos.

Bericht: Marlies Schenk

Fotos: Bärbel Zilz, Marlies Schenk

Tourendaten:

Schwierigkeit: mittel

Strecke: ca. 14 km, ca. 240 hm auf, ca. 475 hm ab

Gehzeit: 4:15 h 

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